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Advance Steel bringt für das Erstellen von besonderen Verbindungen ein sehr umfangreiches Werkzeug gleich mit den Schraubeneditor. Dieser ermöglicht es dem Anwender selbstständig alle möglichen Schrauben, Anker oder Dübel mit den gewünschten Bezeichnungen und Abmessungen in die Software zu integrieren. In diesem Tutorial wird am Beispiel der Gewindestangen nach DIN 976 erläutert, welche Schritte dafür notwendig sind.

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

1. Der Schraubeneditor wird über das Management-Tool gestartet (1 und dann 2). Um ein neues Verbindungsmittel zu definieren, ist es zuerst erforderlich, ein bestehendes Element zu kopieren (am besten eines, das dem zu Erstellenden schon sehr nahe kommt). In diesem Beispiel ist dies der DSTV-Anker. Dieser wird also ausgewählt und über die rechte Maustaste (RMT) das Kontextmenü (KM) geöffnet und "Kopieren" ausgewählt.

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

Im nächsten Menü wird über die entsprechenden Buttons als neue Norm die DIN 976 festgelegt. Bitte immer mit OK bestätigen.

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren


2. Diese neue Norm taucht dann in blau am Anfang oder Ende des Verzeichnisses auf. Hier sollen nun als Erstes die Gewindestangen mit einem Durchmesser 16mm definiert werden. Dafür klicken Sie bitte mit der RMT auf das Material (hier 4.6) und wählen im KM den Punkt "Mehrfachdefinition"


3. Im nächsten Menü werden folgende Einstellungen vorgenommen: Die Anzahl der Ecken = 0 und der Kopfdurchmesser = dem Durchmesser führen hier zu einem gleichstarken runden Kopf. Die Kopfhöhe gibt an, wie weit der Anker über die Mutter übersteht. Als Nächstes klicken Sie auf den Karteireiter "Länge"

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

4. Da beim Sägen immer einige Millimeter des Stabes verloren gehen, ist es sinnvoll, die Längen des Stabes nicht mit glatten Zahlen (5er oder 10er) festzulegen, sondern bspw. 2mm kürzer (also auf 3 oder 8 enden zu lassen). Natürlich sind auch millimeterweise Abstände möglich, dies führt jedoch zu einer starken Vergrößerung der Datenbank. Diese Längendefinitionen werden durch die rechts eingetragenen Kennwerte festgelegt. So werden die Längen zwischen 98 mm und 1000mm im Abstand von 5mm und von 1000mm bis 1500 mm im Abstand von 10mm gleichzeitig definiert (Hier also bspw. 98, 103, 108, 113, 118 ... 993, 998, 1008, 1018,1028 ... 1498, 1500). Wer möchte kann über die weiteren Spalten auch noch weitere Längen oder auch entsprechend den Herstellerdaten eine andere Gesamtlänge (Maximale Länge) definieren.

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5. Als nächstes wird eine Zwischenspeicherung empfohlen. Dies geschieht über den entsprechenden Button. Dadurch werden die neu definierten Ankerstangen in die Datenbank übertragen und die Farbe der neuen Verbindungsmittel im linken Verzeichnis ändert sich von blau in schwarz.

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6. Nun werden - wenn gewünscht - die weiteren Durchmesser definiert. In diesem Beispiel beschränke ich mich auf 20, 24 und 30 mm. Der Weg ist aber für jeden Durchmesser immer wieder der Gleiche. Wichtig ist hier, das ein einfaches Kopieren der Längen aus dem Durchmesser 16 nicht zum gewünschten Ergebnis führt, da dann alle Ankerstangen immer noch einen "Kopfdurchmesser" von 16mm haben. Richtig ist vielmehr die Wiederholung der Vorgehensweise wie unter 2. bis 5. für den Durchmesser 16 mm beschrieben. Vorher empfiehlt sich ein Löschen der momentan noch vorhandenen Durchmesser (RMT, Löschen).

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7. Wenn alle gewünschten Durchmesser definiert sind, den aktuellen Stand abspeichern.

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8. Danach können weitere Materialgüten definiert werden. Durch einen Klick mit der RMT auf das vorhandene Material öffnet sich ein KM in welchem der erste Punkt "Kopieren" ausgewählt wird.

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Im nächsten KM kann dann die gewünschte neue Materialgüte ausgewählt werden.

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

Für die neuen Materialien sind nun alle Durchmesser und Längen von der Vorlage übernommen worden. Auch nach diesem Schritt empfiehlt sich ein Zwischenspeichern.

9. Nachdem alle Materialien, Durchmesser und Längen definiert sind, werden als Nächstes die gewünschten Garnituren definiert. In unserem Beispiel werden dies folgende Garnituren sein:

a. eine Mutter und eine Scheibe - "MuS"

b. zwei Muttern und eine Scheibe - "2MuS"

c. zwei Muttern und zwei Scheiben - "2Mu2S"

Dafür wird wieder eine entsprechende Norm als Vorlage ausgewählt (hier wieder DSTV Anker) und über das KM der RMT kopiert.

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Dabei wird die DIN 976 als neue Norm ausgewählt. Auf diese Weise erhalten Sie für die erste Materialgüte gleich für alle Durchmesser die entsprechende Garnitur. Im entsprechenden Bild wird der "Schraubenkopf" symbolisch dargestellt (grün-roter Rahmen). Dies entspricht also nicht dem definierten Schraubenkopf.

Im Karteireiter Länge kontrollieren Sie bitte bei allen vorhandenen Durchmessern, dass kein Haken bei "Längenberechnung automatisch (für diesen Typ)" gesetzt ist.

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

Falls erforderlich kopieren Sie über das KM der RMT einen vorhandenen Durchmesser für den/die fehlenden Durchmesser (hier ø 16).

10. Wenn für eine Güte einer Garnitur alle Durchmesser eingetragen sind, wird diese Garnitur kopiert und dadurch die nächste Garnitur erzeugt (hier "2MuS"). Nun müssen für jeden Durchmesser entsprechend der gewählten Garnitur Elemente hinzugefügt werden.

Dafür bitte auf den Button "Hinzufügen" (1) klicken und im nächsten KM den gewünschten Typ (2 - Mutter, Scheibe oder Dübel) und dann die entsprechende Norm und das Material auswählen.

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Das neue Element in der Spalte anwählen und über den Button "nach oben" an die gewünschte Stelle schieben. Das Bild sollte sich entsprechend verändern.

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

Diese Schritte müssen Sie für die anderen Durchmesser wiederholen. Dach bitte wieder abspeichern.

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11. Als Nächstes wird die Garnitur "2Mu2S" definiert, wobei jetzt auf jeder Seite der Gewindestange eine Mutter und eine Scheiben sitzen soll. Als Basis dient wieder die Garnitur "MuS". Diese kopieren und als neue Garnitur dann "2Mu2S" definieren. Die "neuen" Elemente werden nun über den unteren Button "Hinzufügen" an die gegenüberliegende Seite der zu verbindenden Teile angefügt.

Auch dies muss für alle Durchmesser wiederholt werden.


12. Danach kann das nächste Material für die jeweiligen Garnituren definiert werden. Also wieder das erste Material kopieren und die neue Festigkeit auswählen. Nun muss für alle Elemente aller Durchmesser dieser Garnitur das Material verändert werden. Dafür mit einem Doppelklick (1) der linken Maustaste (LMT) das Element anwählen und im KM das gewünschte Material auswählen. Dies wird dann für die anderen Garnituren wiederholt.

Wie kann man eigene Gewindestangen definieren

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13. Nachdem alle Gewindestangen und dazugehörigen Garnituren erstellt sind, kann nach einem abschliessenden Speichervorgang der Schraubeneditor beendet werden. Zur Kontrolle erstellen Sie bitte in einer Modell-dwg eine Verbindung mit den Gewindestangen. Zur besseren visuellen Kontrolle wird die Darstellungsart auf Körper gesetzt.


Wie kann man eigene Gewindestangen definieren




Im Karteireiter Länge wird dann im Feld Schraubenlänge ein Wert eingetragen, der durch die Definitionen im Schraubeneditor auch in der Datenbank enthalten ist (z.B. 548mm). Die Gewindestange wird dann ohne überhöhten sechseckigen Schraubenkopf dargestellt. Wird eine Länge verwendet, die nicht in der Datenbank enthalten ist, erscheint wieder der secheckige Schraubenkopf.


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Viel Erfolg und weiterhin viel Spaß beim Konstruieren mit Advance Steel.

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